Kategorie: Coaching – Beratung

Heinz Siebenbrocks Fachbuch “Führen Sie schon oder herrschen Sie noch?” gelingt der Sprung von einem strikt theoretisch anmutenden Sachbuch hin zu einem zeitgemäßen Querschnitt aus klassischem Führungs- / Managementwissen und der Frage  nach Purpose, agiler Führung und ethischer bzw. wertschätzender Unternehmens- bzw. Mitarbeiterführung. Dabei wird nicht nur danach gefragt sondern es werden auch praxisorientierte Ansätze vorgestellt, wie Führungskräften das Praktizieren solcher “Werte” gelingen kann.

Denkt man vielleicht nach einer viertel Seite, dass es ausschließlich um theoretisch fachliche Ausführungen geht, kommt schon ein Schwenk zur Fernsehserie Stromberg um die Ecke, in welchem Stromberg als Beispiel fungiert, wie schlechte Führung zu keinem Employee Wellbeing am Arbeitsplatz führt. Siebenbrock benutzt sympathischerweise einen ganz schlichten humanistischen Begriff, indem er statt Wellbeing einfach von “Wohlgefühl” schreibt.    

So geht es durch die ganzen fast 400 Seiten, was zu einem wirklich vielfältigem Querschnitt führt. Mal geht es um klassische Modelle wie der Vorgesetzten Beurteilung und dem 360 Grad Feedback, mal um modernere Ansätze wie Lean Management und Business Reengineering.

 Und es werden praxisorientierte Fragen gestellt wie z.B. 

“-Unterstützt diese Veränderung Nachhaltigkeit? 

-Zeigen wir durch diese Veränderung Wertschätzung? 

-Dient diese Veränderung dem Wunsch nach Erfüllung? 

-Schaffen wir durch diese Veränderung Vertrauen? “

Ich würde den Ansatz des Autors in diesem Führungskräfte-Buch eindeutig als interdisziplinär bezeichnen. Als Verfechter einer ganzheitlichen/systemischen Grundhaltung (fast alles ist irgendwie miteinander verbunden bzw. steht in einer dynamischen Wechselwirkung zueinander) bin ich ebenso Verfechter einer interdisziplinären Herangehensweise. Weshalb es noch mehr Fachbücher dieser Art von Business-Professoren geben sollte.

Das Wort Supervision kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „aus einer Metaperspektive betrachten.“

In der Supervision wird das eigene berufliche Handeln mit Hilfe einer/s Supervisorin / Supervisors, die/der den „Blick von außen“ mitbringt, reflektiert.

Idealerweise wird nicht mit Handlungsanweisungen gearbeitet, die supervidierende Person gibt den Supervisanden keine Lösungen vor. Supervision ist keine Schulung und auch keine Therapie.  Supervision beleuchtet vielmehr ein „Problem“ aus verschiedenen Blickwinkeln um Möglichkeiten und Handlungsspielräume diverser und größer werden zu lassen.     Supervision trägt dazu bei, sich in schwierigen beruflichen Situationen lösungsorientierter und ressourcenschonender zu verhalten.

Supervision ist in der Regel als Prozess angelegt, um nachhaltige Entwicklungsprozesse zu ermöglichen

Supervision dient einer kontinuierlichen Berufsrollenreflektion. Sie richtet sich an Einzelpersonen, Gruppen oder Teams, und soll die Qualität professioneller Arbeit sichern und verbessern. Supervision ist eingebunden in das Organisationsgefüge und leistet einen Beitrag zu Qualitätsmanagement* und Organisationsentwicklung.

Sie sind Geschäftsführung, Teamleiter*in, oder Teammitglieder*innen auf der Suche nach Supervision für Ihre Organisation bzw. Unternehmen oder Träger?

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* „Zu den klassischen Qualitätsmanagement Aufgaben und Zielen zählen beispielsweise das Optimieren von internen oder externen Kommunikationsstrukturen, eine Steigerung der Kundenzufriedenheit, die Optimierung und Standardisierung von Prozessen oder eine Verbesserung der Zufriedenheit der Mitarbeiter einer Organisation“.  (Quelle: Consulting.de )

Was ich meinen Klienten und Kunden an Grundhaltungen empfehle versuche ich natürlich selber auch zu leben. Eine hilfreiche Grundhaltung ist, sich immer wieder frei von Schubladen-Denken zu machen und dadurch seinen Gedanken- und Handlungsspielraum zu erweitern.  Das Schubladendenken passiert auch im Kontext von Beratung, Coaching –> Immer wieder fallen Fragen wie z.B. „Was ist jetzt eigentlich der Unterschied zwischen Coaching und Therapie?“  „Ist Supervision so etwas wie Organisationsentwicklung und Changemanagement?“   „Ist Coaching für Führungskräfte , und  Training für die Mitarbeiter?“  Hier zeigt sich der (menschliche) Hang, alles in „Schubladen“ stecken zu wollen. Das kann bei Differenzierungsprozessen helfen aber bei Entwicklungsprozessen hinderlich sein.